«Wenn's läuft wie bei Tati, passt's» | Schweizer Personalvorsorge
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Sommergespräch

«Wenn's läuft wie bei Tati, passt's»

Sie ist vom Filmfach und quasi mit allen Wassern gewaschen: Die Schauspielerin, Regisseurin und Stiftungsrätin Gabriela Kasperski spricht über Qualität und Quote.

07.08.2025
Lesezeit: 2 min

 

Gabriela Kasperski ist Schauspielerin, Regisseurin und Mitglied des Stiftungsrats der vfa.

 

Frau Kasperski, welcher Film hat Ihnen zuletzt beruflich einen Denkanstoss gegeben?
Nach vielen Jahren habe ich mir wieder einmal «When Harry Met Sally» angeschaut, und den Film so geliebt wie beim ersten Mal. Dabei habe ich gemerkt, wie wenig gute Romantic Comedies für Erwachsene heute produziert werden. Zudem – und unbedingt erwähnenswert – die «Lehman Trilogy»: ein Theaterstück wie ein Film. Es erzählt die Geschichte dreier Einwandererbrüder, ihrer Ankunft in Amerika, der Gründung einer Investmentfirma bis zum Zusammenbruch von Lehman Brothers im Jahr 2008.

Gibt es einen Filmcharakter, der Sie inspiriert hat – bewusst oder unbewusst?
Erin Brokovich für ihre Resilienz und ihre Originalität. Holly Golightly für ihre Verletzlichkeit und ihren Charme. Cordelia Cupp – die wohl beste Detektivin überhaupt.

Haben Sie je einen Film gesehen und gedacht: «Genau so läuft es in unserer Vorsorgestiftung auch!»?
Wenn’s gerade mal chaotisch ist: «Megalopolis» von Francis Ford Coppola. Wenn’s einfach so läuft: «Playtime» von Jacques Tati. Wenn wir vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen: die britische TV-Serie «State of Play». Und nicht zuletzt: «The Wolf of Wallstreet», für alles, was uns nicht passieren darf (und dank unserer verlässlichen Partner auch nie passiert).

In welchem Film hätten Sie gerne einen Gastauftritt – als Sie selbst?
In «She Said», «Official Secrets» oder «Little Miss Sunshine».

Wird das Vorsorgesystem heute zu sehr inszeniert für Experten – und zu wenig für das breite Publikum?
Ich kann nur für uns sprechen. Wir als Kasse sind nicht bei den Knüllern zu finden, sondern bei den stillen Bestsellern. Uns interessiert weniger die Quote als vielmehr die Qualität.

Wird das Rentensystem bald zum Thriller wie Mission: Impossible – oder bleibt es ein gut geplantes Drama mit Happy End?
Wir arbeiten daran, dass die Suche nach dem heiligen Gral der Rentenvorsorge eine «Mission Possible» bleibt, niemand von einem «Weissen Hai» gefressen wird, «As Good As It Gets», «Schweizermacher»-mässig, ohne Einsatz der «Tschugger» oder «Schatten Im Paradies», damit wir so richtig «Pride» sein können, durchaus mal im «Indiana Jones»-Rausch oder geadelt mit «The Crown» und einem untrüglichen «Sense Of An Ending».

Ist die berufliche Vorsorge eher ein stiller Nebendarsteller – oder doch der unterschätzte Held der Altersvorsorge?
Eine Heldin wie Floria Lind – mit Hermione Granger und Doktor Watson-Vibes.

Was wäre der «Oscar-Moment» Ihrer Vorsorgestiftung im letzten Jahr?
Die Rendite und der Deckungsgrad, what else?

SOMMERGESPRÄCHE

In unserer diesjährige Sommerinterview-Serie sprechen wir mit Akteurinnen und Akteuren aus der 2. Säule über das Thema Film.

Gabriela Kasperski ist Schauspielerin, Regisseurin, Expertin, Dozentin und Autorin von Kinderbüchern und über zwanzig Kriminalromanen. Als langjähriges Mitglied des Stiftungsrats der vfa hat sie viele Veränderungen mitgetragen. Gabriela ist leidenschaftliche Familienfrau und Schwimmerin. Sie pendelt zwischen Zürich und London. Ihr ältester Sohn Florian ist junger Filmemacher, bei der vfa versichert, er hat bei der Filmauswahl geholfen.